Wann ist „Gut“ – gut genug?
Wie kann es gelingen, mit „Fehlern“ im klinischen
Berufsfeld gut umzugehen?
Wege einer achtsamen Fehlerkultur
mit Prof. Dr. Götz Mundle und Dipl. Psych. Petra Meibert
Dieses Seminar wird verschoben auf das Frühjahr 2023,
der neue Termin demnächst an dieser Stelle.
Eine „offene Fehlerkultur“ ist heute integraler Bestandteil jedes modernen Unternehmens. Historische Zitate wie „Irren ist menschlich“ (Seneca) oder „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“ (Konfuzius) belegen eine lange Tradition und eine lange Auseinandersetzung mit „Fehlern“. Doch was bedeutet dies im therapeutischen Alltag?
Was ist ein „Fehler“ in der Arbeit mit Patient:innen? Wie kann ich einen „Fehler“ von einem schwierigen Behandlungsverlauf, von einer Überforderungssituation oder von einer Nebenwirkung von Psychotherapie abgrenzen?
Wann werden wir als Therapeut:innen in der Folge durch (Selbst-)Beschuldigungen oder Resignation zu einem weiteren Opfer der entstandenen Situation („Second Victim“)? Und wie kann über eine problembezogene Bewältigung hinaus vor allem die emotionsbezogene Bewältigung aussehen und gelingen?
Inhalte der Fortbildung:
Sie erhalten in dem Seminar eine Einführung in eine moderne Fehlerkultur. Anhand von Beispielen der Überforderung, von schwierigen Behandlungsverläufen oder auch eigenen „Fehlern“ wird versucht eine Einordnung und Definition der Begriffe vorzunehmen. Welche Auswirkungen Selbstvorwürfe oder ein inadäquater Umgang mit „Fehlern“ auf die eigene seelische Gesundheit haben können, wird anhand des Modells des „Second Victim“ dargestellt.
In einer Kultur des Miteinanders und der Verbundenheit werden wir in einer sicheren, vertrauensvollen Atmosphäre einen offenen, wertschätzenden und achtsamen Austausch und Umgang mit eigenen „Fehlern“ und „Fehlern“ von Anderen üben. Wir werden Situationen thematisieren, in denen wir selbst zum Opfer von Fehlern werden können, ob durch Vorhaltungen seitens der Patient:innen oder durch eigene, internalisierte Selbstvorwürfe. Auch werden wir gemeinsam erarbeiten, wie wir unsere Ressourcen stärken können, um mit Fehlern konstruktiv umzugehen.
Dabei lernen wir durch Übungen der Achtsamkeit, Selbstfürsorge und des Selbstmitgefühls ganz praktisch einen achtsamen Umgang mit eigenen Fehlern, Überforderungssituationen und Fehlern von anderen zu kultivieren.
Methodik:
Impulsvorträge, Klein- und Großgruppenaustausch, Diskussion, Achtsamkeits- und Selbst-Mitgefühlsübungen
Zielgruppe:
Ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen aller Fachrichtungen sowie Berufsgruppen, die mit Menschen im Einzelsetting beratend oder therapeutisch tätig sind wie Coaches, Sozialpädagog:innen etc.
Seminarleitung:
Prof. Dr. Götz Mundle, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, MBCT und MBRP Therapeut, Leitung des Gesundheitszentrum für Flüchtlinge, Berlin. Hier mehr lesen
Petra Meibert, Diplom Psychologin, MBSR, MBPM und MBCT Lehrerin, Ausbilderin und Supervisorin, Autorin, Therapeutische Gesamtleitung der Oberberg Tagesklinik Essen. Hier mehr lesen
Seminarzeiten:
Samstag 09:30 bis 17:30 Uhr, Sonntag 09:00 bis 13:00 Uhr
Seminargebühr:
320,00 € für die Fortbildung inklusive Unterrichtsmaterial sowie Pausengetränke (Kaffee, Tee, Wasser) und Gebäck. Die Kosten für ein Mittagessen am Samstag sind in der Gebühr nicht enthalten. Wir werden dies vor Ort organisieren.
Seminarort:
Achtsamkeitsinstitut Ruhr, Brunnenstrasse 8, 45128 Essen
Mindesteilnehmerzahl: 8 Teilnehmer:innen
Die Akkreditierung für die Fortbildung wird beantragt.
Dieses Seminar erfüllt die Qualitätskriterien zur fortlaufenden Weiterbildung für MBSR– und MBCT–Lehrer*innen des MBSR-Verbandes.
Literatur:
Second Victim. Organisationsentwicklung in der Medizin. Dr Caroline Kunz. Nö PPA, 2010.